Mit der „Magie der Musik“ eröffnen wir unsere sinfonische Saison:
Die Moldau ist 430 km lang, entwässert ein Gebiet von 28.000 km2, in Prag führen 18 Brücken über sie. Fakten gibt es reichlich zu ihr, aber wäre sie auch nur annähernd so bekannt heute ohne die Kraft der Musik Smetanas, der ihren Lauf von der Quelle bis zur Mündung bei Prag einzigartig beschreibt?
Robert Schumann trat 1850 mit seiner Frau und den 6 Kindern den Umzug aus Dresden nach Düsseldorf an, um die begehrte Stelle des Musikdirektors dort anzunehmen. Schon beim ersten Konzert in der neuen Heimat registriert der Komponist glücklich, wie herzlich ihn sein neues Publikum feiert und vollendet noch am gleichen Tag sein Cellokonzert.
Ottorino Respighi liebte ganz offensichtlich die „Ewige Stadt“ Rom. Drei sinfonische Dichtungen schrieb der der Metropole auf den Leib und sagte zu der hier erklingenden:
„In dieser sinfonischen Dichtung hat der Komponist Empfindungen und Geschichte ausdrücken wollen, die beim Anblick von vier römischen Fontänen in ihm wach wurden, und zwar jedes Mal zu der Tageszeit, wenn ihre Eigenart am meisten mit der betreffenden Umgebung übereinstimmt, oder ihre Schönheit auf den Betrachter den größten Eindruck macht.“
Die kleine Trommel hat wohl ihren prominentesten Auftritt der Musikgeschichte in Ravels „Bolero“. Eigentlich hat der französische Meister nur einen Rhythmus und eine Melodie in eine Art Endlosschleife gelegt. Klingt nach Langeweile. Und eine Dame kommentierte die Uraufführung: „ Der Mann ist ja verrückt“ – worauf Ravel entgegnete, sie sei die einzige, die das Werk verstanden habe…
Der unglaubliche Sog dieser Musik – wenn man sich darauf einlässt – ist nicht mit Worten zu beschreiben, man muss es hören. Am besten live im Konzert so wie hier, mit dem großartigen Gastdirigenten Constantin Trinks und dem grandiosen Daniel Müller-Schott am Solocello.
Solistin: Tanja Tetzlaff, Cello
Leitung: Constantin Trinks
Programm:
Bedrich Smetana ( 1824-84), Die Moldau (1874)
Robert Schumann (1810-56), Konzert für Violoncello und Orchester a-moll op. 129 (1850)
Ottorino Respighi (1879-1936), Fontane di Roma (1916)
Maurice Ravel (1879-1937), Bolero (1928)